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Landesverband der
Feldsaatenerzeuger
in Bayern e.V.

Über uns

Gründung
Verbandsleitung
Aufgaben-Tätigkeit
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Mitgliedschaft im Landesverband

Gründung

Im Jahr 1935 wurde unter Mitwirkung von führenden Landwirten und unter dem Vorsitz von Abteilungsleiter Adolf Hergenröder sowie Geschäftsführer Georg Grassl die "Vereinigung Bayerischer Futterpflanzensamenerzeuger e.V." gegründet. Das Ziel dieses Zusammenschlusses war es, die Futterpflanzensamenerzeugung in die landwirtschaftliche Praxis einzuführen und hierfür die technischen und wirtschaftlichen Grundlagen zu schaffen. Die Rahmenbedingungen waren zu dieser Zeit nicht sehr günstig, weil trotz einer Erhöhung der Schutzzölle im Jahr 1933 Billigimporte aus den damaligen Exportländern – an der Spitze die USA und England – den Inlandsmarkt preislich stark unter Druck setzten.

Untrennbar mit dem Aufbau einer Futterpflanzensamenerzeugung in den 1930er Jahren war die Züchtung von Futterpflanzen in Bayern, welche die Voraussetzungen für eine breiter angelegte Saatgutvermehrung und -versorgung der Landwirtschaft schuf. Die systematische Züchtungsarbeit in Bayern geht auf das Jahr 1911 zurück, als sich die "Saatzuchtanstalt an der königlichen Akademie Weihenstephan" erstmals mit den Gräser- und Kleearten befasste. In den 1920er Jahren entstanden private Zuchtstätten, wie z.B. von Schmieder (Steinach), Engelen (Büchling), Heil (Gelchsheim), Schmidt (Gnodstadt), Streng (Aspachhof), Süddeutsche Futterbaugesellschaft (München).

Verbandsleitung

Vorstand

1. Vorsitzender:

Adolf Hergenröder, München

1935 – 1945

Dr. Franz Wittmann, Oberhaunstadt

1945 – 1965

Dr. Ewald Grundler, Steinach

1965 – 1985

Walter Koschmal, München

1985 – 1997

Heinrich Kammermeier, Riedelshof

1997 - 2012

Robert Mack, Mellrichstadt

ab 2012

2. Vorsitzender/

Stellvertreter

Dr. Ludwig Kanzler, München

1935 – 1942

Heinrich Doerfler, Niedertraubling

1942 – 1945

Dr. Max Schmieder, Steinach

1945 – 1961

Ewald Grundler, Steinach

1961 – 1965

Hans Orlowius, München

1965 – 1970

Walter Koschmal, München

1970 – 1985

Maximilian Frhr. v. Truchseß, Bundorf

1977 – 1997

Franz Wittmann, Plattling

1985 – 1990

Norman Kronseder, Steinach

1990 – 2007

Georg Brand, München

1998 – 2019

Dr. Thomas Eckardt, Steinach

ab 2007

Frau Sandra Ostermair-Specker

ab 2019

Seit 1977 gibt es zwei gleichberechtigte Stellvertreter des Vorsitzenden.

Geschäftsführer:

Georg Grassl

1935 – 1962

Willi Frhr. von La Roche

1962 – 1965

Dr. Ernst Sinzinger

1965 – 1972

Dr. Siegfried Weiß

1972 – 2003

Dr. Christian Augsburger

ab 2003

Aufgaben-Tätigkeit

Die Aufgabe des Verbandes in den ersten Jahren seines Bestehens bestand darin, die Futterpflanzensaatguterzeugung in Bayern wieder aufzubauen, nachdem diese durch den Preisverfall infolge von Preissenkungen durch die damaligen Hauptexportländer drastisch zurückgegangen ist. In Zusammenarbeit mit den VV-Firmen warb der Verband für den heimischen Samenbau. Es entstanden die ersten Lohnreinigungsanlagen, da die neu gewonnenen Erzeuger nur in seltenen Fällen den geernteten Rohsamen bis zur Anerkennungsfähigkeit reinigen konnten. Der Verband beriet die Vermehrer außerdem in allen produktionstechnischen Fragen und vermittelte ihnen neue Methoden bei der Aussaat, Ernte und Lagerung von Futterpflanzensaatgut. Dies führte sehr bald zu einem deutlichen Anstieg der Flächen und der Produktion. Dabei wirkte der Verband auch Markt regulierend, indem er die Vermehrungsflächen erfasste und die Flächen von zu schnell ausgedehnten Arten wieder reduzierte und den Anbau von vernachlässigten Arten eher förderte. Von staatlicher Seite wurden diese Bemühungen durch eine gleitende Zollausgleichssteuer unterstützt, so dass ein angemessenes, die Herstellungskosten abdeckendes Preisniveau sichergestellt wurde. Die Zolleinnahmen kamen der Förderung des inländischen Saatgutbaues zu gute.

Nach dem 2. Weltkrieg übernahm Dr. Franz Wittmann den Vorsitz des Verbandes. Bereits ein Jahr zuvor war die Geschäftsstelle des Verbandes aufgrund der Kriegswirren von München nach Oberhaunstädt verlegt worden. Im Jahr 1947 wurde der Verband dann in den "Landesverband der Feldsaatenerzeuger in Bayern e.V." umbenannt. Nach dem Kauf eines Hauses in München in der Leopoldsstraße wurde die Geschäftsstelle 1950 wieder nach München verlegt. Dr. Wittmann, der gleichzeitig auch den Vorsitz des Verbandes Bayerischer Pflanzenzüchter e.V. und des Landesverbandes der Saatkartoffel-Erzeugervereinigungen in Bayern e.V. inne hatte, ist damit die Schaffung eines gemeinsamen Verwaltungsbüros der Bayerischen Pflanzenzucht- und Saatbauverbände in München in der Leopoldstraße als "Bayerisches Saatbauzentrum" zu verdanken. Zu Beginn des Jahres 1973 wurde dann auch der Landesverband Bayerischer Saatguterzeuger-Vereinigungen e.V. in die Bürogemeinschaft integriert. Zudem wurde gemeinsam mit den anderen Verbänden in diesem Jahr das Büro in der Elisabethstraße erworben und Geschäftsstelle der Bayerischen Pflanzenzucht- und Saatbauverbände von der Leopoldstraße in die Elisabethstraße verlegt. Im Jahr 2012 erfolgte dann die Verlagerung des Geschäftssitz der Verbände in die neuen Büroräume nach Freising, Lerchenfeld.

Dr. Wittmann war es auch zu verdanken, dass die vor dem Krieg bezahlten Förderbeträge vom Land Bayern in gleicher Höhe übernommen wurden, nachdem 1945 zunächst alle Gesetze und Verordnungen aufgehoben wurden und damit auch die Mittel aus der Zollausgleichssteuer, die vom Deutschen Reich gewährten Fördermittel und sonstigen Verbandshilfen dem Verband nicht mehr zur Verfügung standen. Aber nicht nur auf die Finanzierung der Verbandsarbeit hätte insbesondere der Wegfall der Zollausgleichssteuer der 1930er Jahre deutliche Auswirkungen gehabt. Der Übergang zu einer freien Marktwirtschaft ohne bedeutende Zollschranken hätte sehr bald zu einer Überschwemmung des Inlandsmarktes geführt. Deshalb verständigten sich die Groß- und Importhandelsfirmen im so genannten Fuldaer Protokoll von 1950 darauf, dass der deutsche Feldsaatenhandel freiwillig den Grundsatz der Priorität der deutschen Erzeugung anerkannte und sich verpflichtete, für die Inlandsproduktion wichtige Arten nur in geringerem Umfang zu importieren.

Die folgenden Jahre waren geprägt durch eine sehr intensive Zusammenarbeit mit Behörden und den einschlägigen Organisationen auf Landes- und Bundesebene.

Im Jahr 1972, damals war schon Ewald Grundler Vorsitzender des Verbandes geworden, trat die gemeinsame EWG-Marktordnung für Saatgut in Kraft, ein Jahr später traten Dänemark, Großbritannien und Irland der Europäischen Gemeinschaft bei. Dies hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Aufgabenstellung des Landesverbandes. Während in der Nachkriegszeit bis zum Inkrafttreten der gemeinsamen Marktordnung für Futterpflanzen der Verband für die Auszahlung der Futterpflanzenbeihilfen des Landes an die bayerischen Vermehrer beauftragt war, wurde diese Tätigkeit ab 1972 auf das Bundesamt für Ernährung und Forstwirtschaft in Frankfurt übertragen, das die Beihilfemittel deutschlandweit aus den EG-Mitteln erhielt. Die nachträglich gewährten Futterpflanzenbeihilfen für die neuen Mitgliedsländer führten dazu, dass vor allem in Dänemark die Produktion von Grassamen nahezu explodierte. Dies wiederum hatte zur Folge, dass es in den Jahren danach zu einem völligen Preisverfall gekommen ist, mit der Folge, dass die Vermehrungsflächen in Deutschland drastisch abnahmen. In Bayern ging die Grassamenfläche um 50 % zurück und betrug im Jahr 1977 nur noch 1.050 ha.

Der Landesverband bemühte sich in dieser Zeit in einer Vielzahl von Initiativen die bayerische Futterpflanzensaatgutproduktion zu stützten. So konnte er beispielsweise im Jahr 1973 erreichen, dass Glatthafer als beihilfeberechtigte Art in die EG-Liste mit aufgenommen wurde.

Im Jahr 1971 wurde die Gründung des Feldsaatenerzeugerrings in Bayern e.V. initiiert. Der Feldsaatenerzeugerring übernahm nun die Aufgabe, die Vermehrer von Futterpflanzensaatgut intensiv in allen produktionstechnischen Fragestellungen zu beraten und mit staatlicher Unterstützung die Erzeugung von Qualitätsfutterpflanzensaatgut zu unterstützten. Diese Aufgabe hatte bis zu diesem Zeitpunkt der Landesverband übernommen. Dieser konzentrierte sich seit dieser Zeit verstärkt darauf, sich für die wirtschaftlichen Interessen der Vermehrer einzusetzen. Der Feldsaatenerzeugerring in Bayern e.V. ist heute noch ein wichtiger Ansprechpartner und Versuchsansteller des DLG-Ausschusses für Gräser- und Kleezüchtung. Ende der 1990er Jahre wurden zusammen mit der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. Ufop Projekte zum Nährstoff- und Fungizideinsatz bei Ackerbohnen und Erbsen durchgeführt.

Um die bayerischen Vermehrer, Züchter und VV-Firmen in ihrer Konkurrenzkraft zu stärken, wurde im Jahr 1973 eine Qualitätsmarke für Futterbaumischungen unter der Bezeichnung "Bayerische Qualitätssaatgutmischungen" geschaffen, die 1974 als Warenzeichen beim Deutschen Patentamt eingetragen wurde. Maßgeblich beteiligt beim Aufbau dieses Warenzeichens war die damalige Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau – die jetzige Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft mit dem Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung –, die den Verband in seinen Bemühungen tatkräftig unterstützt hat. Neben der Absatzförderung für die einheimische Saatguterzeugung sollte auch die bayerische Landwirtschaft vor ungeeigneten Sorten und Mischungen geschützt und generell das Sortenbewusstsein beim Saatgutkäufer gefördert werden.

Nach Walter Koschmal, der den Verband in der Zeit von 1985 bis 1997 als 1. Vorsitzender führte wurde mit Heinrich Kammermeier erstmals ein Vermehrer Vorsitzender des Landesverbandes.

Seit seiner Gründung im Jahr 1935 hat sich der Verband zu einem Forum für Gespräche und Verhandlungen rund um die Erzeugung, den Markt und Absatz von Futterpflanzensaatgut in Bayern entwickelt. Von diesem Kreis in Bayern gingen und gehen Anregungen und konkrete Vorschläge für die Verbesserung von Verordnungen und Richtlinien aus. Nirgends in Deutschland waren und sind die an der Futterpflanzensaatgutproduktion beteiligten Sparten so eng zusammengeschlossen wie in Bayern. Dies hat sich für die bayerische Saatgutproduktion sehr positiv ausgewirkt.

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Von Anfang hatte der Landesverband die volle Unterstützung des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums. Die früheren Saatgutreferenten, die Ministerialräte Franz Müller, Georg Seyrer, Paul Thanner, Hans Teufel, Jakob Opperer und Eckardt Schneider, haben viel zur guten Zusammenarbeit beigetragen und zeigten stets viel Verständnis für die Belange der Praxis. Auf diese Weise war es möglich, bei der Gesetzgebung die Interessen aller an der Produktion von Futterpflanzensaatgut in Bayern beteiligten Wirtschaftskreise zu berücksichtigen. Auch mit dem heutigen Abteilungsleiter, Ministerialrat Friedrich Mayer und dem Referatsleiter Dr. Stefan Gabler wird der gute Kontakt fortgesetzt.

In enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der früheren Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau, der jetzigen Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft LfL, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, wurden entscheidende Fortschritte in der Futterpflanzensaatguterzeugung und dem Bemühen um die Erzeugung von Qualitätssaatgut erzielt. Aus diesem Kreis der Leiter des Sachgebietes Futterpflanzen sind unter Dr. Helmut Scheller auch die Bayerischen Qualtitätssaatgutmischungen entstanden, die von seinem Nachfolger Dr. Stephan Hartmann nun weitergeführt werden. Für Fragen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln im Futterpflanzensaatgutbau besteht seit vielen Jahren ein intensiver Austausch zwischen den Verantwortlichen im Institut für Pflanzenschutz der LfL und dem Feldsaatenerzeugerring in Bayern e.V., der zum Großteil für die Versuchstätigkeit im Zusammenhang mit aktuellen Fragestellungen verantwortlich ist. Neuer Geschäftsführer des Feldsaatenerzeugerrings ist seit Anfang 2008 Joachim Breun, der dem langjährigen Geschäftsführer Herbert Vollert nachgefolgt ist. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit erfolgt auch mit der amtlichen Saatenanerkennung. Herbert Kupfer, wie auch seine Vorgänger als oberste bayerische Saatenanerkennung zeigen sich stets aufgeschlossen gegenüber Fragen der Feldsaatenerzeuger.

Überregional bringt der Landesverband seine Arbeit in die Gremien des Bundesverbandes der Saatguterzeuger e.V. BDS.

240 Vermehrer, 2 Züchter, 7 Firmen für Grassamen, Klee, Luzerne, Hülsen- und Ölfrüchte

Mitgliedschaft im Landesverband

Die Mitgliedschaft kann durch eine Beitrittserklärung PDF-Dokument beim Landesverband von Ihnen als Feldsaatenerzeuger beantragt werden. Einfach ausfüllen und an Landesverband per Email senden.

Bestandsmitglieder werden gebeten ihre Daten zu aktualisieren und das Stammdaten-Erfassungsbogen PDF-Dokument auszufüllen und an den Landesverband per Email zurückschicken.