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Landesverband
Bayerischer
Saatgetreide
erzeuger-
Vereinigungen e.V.

 

Über uns

Gründung
Verbandsleitung
Aufgaben-Tätigkeit
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Mitgliedschaft im Bezirksverband

Gründung

Im Jahr 1953 haben führende Landwirte, an der Spitze Senator Dr. Erich Musselmann, Gut Helmeringen, den Gedanken des Zusammenschlusses der Getreidevermehrer auf aufgegriffen. So wurden mit tatkräftiger Unterstützung durch das Bayerische Landwirtschaftsministerium und der damaligen Landessaatzuchtanstalt in Weihenstephan tatkräftig zunächst die Saatgetreideerzeuger-Vereinigungen auf Bezirksebene gegründet. Die Vermehrer traten diesen regionalen Organisationen gerne bei, weil sie wussten, dass der Einzelne wenig, ein geschlossener Fachverband jedoch manches erreichen kann.

Der Zusammenschluss dieser Regionalverbände und damit die Gründung des Landesverbandes erfolgte am 22.12.1953 in München im Rahmen einer konstituierenden Sitzung im Bayerischen Landwirtschaftsministerium unter dem Vorsitz von Ministerialrat Franz Müller statt. Direktor Dr. Weller, Leiter der damaligen Landessaatzuchtanstalt hatte die Vorsitzenden und die Verbandsbetreuer der Bezirksverbände zu dieser Sitzung eingeladen. Zum 1. Vorsitzendes des Landesverbandes wurde damals Wilhelm Stahl, Neuherberg gewählt. Stahl hatte sein Amt bis 1963 inne. Ihm folgte 1963 Philipp Hege nach, der seinerseits das Amt bis 1974 auskleidete. Zum ersten Verbandsbetreuer bzw. Geschäftsführer wurde Regierungsdirektor Ludwig Lechner von der damaligen Landessaatzuchtanstalt bestimmt. Ihm folgte Dr. Günther Schramm im Jahr 1966.

Verbandsleitung

Vorstand

1. Vorsitzender:

Wilhelm Stahl, Neuherberg

1953 – 1963

Philipp Hege, Gut Markt

1963 – 1974

DL Hans-Georg Andreae, Gut Sulz

1974 – 1990

Emil Nürnberger, Seligenstadt

1990 – 1994

Dr. Jochen Fenner, Gut Heil

1994 – 2002

Rüdiger Lichti, Ellgau

2002 – 2006

Hermann Endres, Bütthard

2006 – 2018

Robert Zenk, Kirchschletten

ab 2018

2. Vorsitzender

Dr. Baur, Grünschwaige

1953 – 1961

Oberverwalter MohrFreiham

1961 – 1966

E. Frhr. von Waldenfels, Gut Döhlau

1966 – 1970

DL Hans-Georg Andreae, Gut Sulz

1970 – 1974

Wolfgang Treiber, Rothendorf

1974 – 1986

Emil Nürnberger, Seligenstadt

1986 – 1990

Michael Wiedemann,

1990 – 1994

Rüdiger Lichti, Ellgau

1994 – 2002

Wolfgang Lichti, Staudham

2002 – 2014

Robert Zenk, Zapfendorf

2014 – 2018

Martin Peisl, Ortenburg

ab 2018

3. Vorsitzender

Eberhard Frhr. von Waldenfels, Gut Döhlau

1953 – 1966

Thomas Blümel, Eisingertshofen

1966 – 1974

Neben dem Vorstand und Geschäftsführer gehören der Vorstandschaft seit 1974 zwei weitere Vertreter der Vermehrer an.

 

Thomas Blümel, Eisingertshofen

1974 – 1986

Dr. Peter Müller,

1974 – 1978

Dr. Josef Schmid, Gut Möschenfeld

1979 – 2002

Georg Krinner, Feistenaich

1986 – 2006

Hermann Endres, Büttard

2002 – 2006

Jürgen Wiß, Gut Einhausen

2006 – 2014

Hubert Jakob, Rehling

2006 - 2022

Klaus Merkel, Maria Burghausen

ab 2018

Floria Haas, Gauting

ab 2022

 

Geschäftsführer:

Ludwig Lechner

1953 – 1966

Dr. Günter Schramm

1966 – 1972

Dr. Siegfried Weiß

1973 – 2003

Dr. Christian Augsburger

ab 2003


Aufgaben-Tätigkeit

Unter dem Vorsitz von Wilhelm Stahl befasste sich der Verband in den ersten 10 Jahren mit Fragen der Verbesserung der Produktionstechnik im Saatgetreidebau. Darüber hinaus befasste sich der Verband in ersten Jahren nach seiner Gründung mit der Beratung der Mitglieder in fachlichen Fragen und mit wirtschaftlichen Problemen wie Preisaufbau und Spannen bei Saatgetreide. Darüber hinaus begann der Verband in dieser Zeit auch, sich für die Interessen seiner Mitglieder auch auf Bundesebene und gegenüber anderen Organisationen einzusetzen.

Sein Nachfolger, Philipp Hege, setzte sich vor allem für die Vertretung der bayerischen Interessen in den Organisationen auf Bundesebene, für die Verbesserung des Vermehrungsvertragswesens und für die Saatgutabsatzwerbung ein. In diese Zeit fällt auch die Einführung des Papiersackes bei Saatgetreide, an dessen Zustandekommen Hege maßgeblich mitgewirkt hat. Ebenso fällt in diese Zeit die Verabschiedung der Saatgutgesetze. Der Verband hatte hierzu wichtige Entscheidungen zu treffen.

Hege war es auch zu verdanken, dass zu Beginn des Jahres 1973 die Geschäftsführung des Landesverbandes von Weihenstephan nach München verlegt wurde und sich der Verband an der gemeinsamen Geschäftsstelle der Bayerischen Pflanzenzucht- und Saatbauverbände in München beteiligte. Dieser Bürogemeinschaft gehörten der Verband Bayerischer Pflanzenzüchter e.V. unter dem Vorsitz von Frhr. von Pfetten, der Landesverband der Saatkartoffel-Erzeugervereinigungen in Bayern e.V. unter dem Vorsitzenden Karl Egle sowie der Landesverband der Feldsaatenerzeuger in Bayern e.V. unter dem Vorsitzenden Direktor Ewald Grundler an. Die Geschäftsführung wurde damit Dr. Siegfried Weiß übertragen, der zu diesem Zeitpunkt bereits Geschäftsführer der anderen Verbände der Geschäftsstelle in München war. Zudem wurde gemeinsam mit den anderen Verbänden in diesem Jahr das Büro in der Elisabethstraße erworben und Geschäftsstelle der Bayerischen Pflanzenzucht- und Saatbauverbände von der Leopoldstraße in die Elisabethstraße verlegt. Die Verlegung der Geschäftsführung nach München und die Beteiligung am bereits bestehenden "Bayerischen Saatbauzentrum" war auch der Veränderung in der Verbandstätigkeit geschuldet. Mit der Gründung des Landeskuratoriums für pflanzliche Erzeugung e.V. LKP im Jahr 1972 wurde die Beratung der Mitglieder in produktionstechnischen Fragen immer mehr von den regionalen Erzeugerringen für Saat- und Pflanzgut übernommen. Der Schwerpunkt der Verbandstätigkeit des Landesverbandes lag künftig bei der Vertretung wirtschaftlicher Interessen seiner Mitglieder. Im Jahr 2012 erfolgte dann die Verlagerung des Geschäftssitz der Verbände nach Freising, Lerchenfeld.

Saatgutqualität und Vertragsgestaltung waren Schwerpunkte der Verbandsarbeit unter dem Vorsitzenden Diplom-Landwirt Hans-Georg Andreae, Gut Sulz, der die Verbandsführung im Jahr 1974 übernahm. Im Jahr 1983 führte deshalb der Landesverband freiwillig höhere Normen bei Saatgetreide ein. Dies waren auch die zusätzlichen Bedingungen für das Bayerische Herkunftszeichen, das 1985 vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eingeführt worden ist. Auf Landesebene hat der Verband in dieser Zeit verschiedene Initiativen entwickelt, zu denen gehörten: Modelle zur Abnahmegarantie, Fonds für nicht abgesetzte Saatgutmengen, Umlegung von Lizenzen und Gebühren auf alle Getreideanbauer, Modell "100 % Saatgutbezug bei Rabattgewährung", Frühbezugsrabatte, Mengenabnahmekontingente für die Saatgetreideerzeuger, Big Bags und Großpackungen, Einführung der Produkthaftpflichtversicherung für Saatgetreide. Die Einführung der Produkthaftpflichtversicherung über den Verband im Jahr 1986 war ein wichtiger Schritt zur Minderung des Vermehrerrisikos.

Auf Bundesebene war Andreae maßgeblich an der Überarbeitung der Vermehrerverträge im Jahr 1984, Fragen der Vermehrerspannen und der Saatgetreidepreise beteiligt. Zu dieser Zeit wurden die Grundpreise für Saatgetreide auf Bundesebene in Fulda noch zwischen Züchter, Vermehrer und Firmen ausgehandelt. Dies hat sich sei 1995 geändert.

In die Amtszeit von Emil Nürnberger fiel die Wiedervereinigung Deutschlands und der Einführung des EG-Binnenmarktes. Unter seiner Füh­rung wurden bereits im Jahr 1991 in Thüringen und Sachsen die ersten Kontakte mit den dortigen Saatgut GmbH’s aufgebaut. Diese waren aus den damaligen VEB‘s (= Volkseigene Betriebe) entstanden. Der Landesverband hat hier Hilfestellung bei der Gründung der ersten Saatbauverbände in den neuen Bundesländern geleistet. Im Juni 1992 konnten die Gründungsversammlungen in Thüringen und Sachsen abgehalten werden.

Als Dr. Jochen Fenner den Vorsitz des Landesverbandes übernahm, wurde kurze Zeit später im Jahr 1995 die Preisbindung bei Saatgetreide aufgehoben. Das bedeutete, dass seit 1995 die Landesverbände die Marktlageverhandlungen mit den Firmen führen. Vorher gab es bundeseinheitliche Saatgutpreise, die zentral in Fulda zwischen Züchtern, Vermehrern und Firmen ausgehandelt worden waren. Somit ist seit dieser Zeit auf den Landesverband eine neue wichtige Aufgabe zu­gekommen, nämlich die Grundpreise für Saatgut mit den Firmen in Bayern auszuhandeln und als Empfehlung herauszugeben.

Eine weitere Initiative fällt in diese Zeit, nämlich die Schaffung eines Saatgutmodelles für Bayern. Es wurden im Jahr 2000 Gespräche mit dem Bayerischen Bauernverband, den Firmen und Züchtervertretern ge­führt mit dem Ziel, das Saatgut zu verbilligen bei gleichzeitiger Steige­rung des Saatgutwechsels auf mindestens 80 % bei den Betrieben, die in den Genuss des Modellpreises kommen wollen.

Aufgrund der zunehmenden Abhängigkeit der EU-Getreidemärkte von internationalen Faktoren werden in Zukunft die Preisschwankungen am Getreidemarkt immer mehr zunehmen. Vor diesem Hintergrund haben sich der Landesverband sowie die Gremien des Bundesverbandes der Saatguterzeuger e.V. mit der Entwicklung eines neues System für die Grundpreisfindung für Wintersaatgetreide befasst, das sich an der Marktentwicklung für Konsumgetreide anlehnt und damit einem Vergleich mit der Konsumwarenerzeugung standhält.

Die gemeinsamen Überlegungen im BDS gehen dahin, das bisherige System so zu verändern, dass die Verbindung zwischen der Kalkulation des Z-Saatgutpreises durch die VO-Firma und der Grundpreisfindung für die Saatgutabrechnung aufgegeben werden kann. Beide Preise können sich im neuen System unabhängig voneinander entwickeln. So können bei den regionalen Preisgesprächen die Grundpreise zum Zeitpunkt der Vermarktung durch den Vermehrer in Anlehnung an die Getreidebörse Euronext (MATIF) festgelegt und für die jeweilige Region abgeleitet werden. Gleichzeitig bietet die Euronext den VO-Firmen die Möglichkeit, sich zum Zeitpunkt der Saatgetreidevermarktung vor dem Risiko schwankender Preise frühzeitig abzusichern. Damit kann dem Vermehrer ein Grundpreis angeboten werden, der einerseits objektiv nachvollziehbar ist und andererseits dem direkten Vergleich mit den Konsumpreisen zum Lieferzeitpunkt standhält, wobei die VO-Firma bei der Preiskalkulation mit ihrem Saatgutkunden aber gleichzeitig vor dem Risiko schwankender Preise geschützt wird. Im Jahr 2008 wurde dazu mit den VO-Firmen ein Kompromiss erarbeitet, den es in den kommenden Jahren weiter zu entwickeln gilt.

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Von Anfang hatte der Landesverband die volle Unterstützung des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums. Die früheren Saatgutreferenten, die Ministerialräte Franz Müller, Georg Seyrer, Paul Thanner und Hans Teufel, haben viel zur guten Zusammenarbeit beigetragen. Auf diese Weise war es möglich, bei der Gesetzgebung Vermehrerinteressen zu berücksichtigen. Auch mit dem heutigen Abteilungsleiter, Ministerialrat Friedrich Mayer und dem Referatsleiter Dr. Stefan Gabler wird der gute Kontakt fortgesetzt.

Die frühere Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau und heutige Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft war und ist sehr eng mit dem Landesverband verbunden. Insbesondere mit der Amtlichen Saatenanerkennung besteht seit jeher ein reger Meinungsaustausch. Besonders intensiv ist auch der Kontakt zu den Sachgebieten 2.1P an den Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, deren Verantwortliche gleichzeitig die Fachbetreuer der Bezirks-SGVs ausüben. Diese gelten als Schnittstelle zwischen dem Landesverband und den Vermehrern auf regionaler Ebene. Auf dieser Ebene findet auch die Zusammenarbeit mit den Erzeugerringen für Saat- und Pflanzgut statt. Mit der Einführung der Verbundberatung kommt den 2.1P-Stellen hier eine weitere Schlüsselrolle zu. Werden hier doch mit dem pflanzenbaulichen Versuchswesen staatlicherseits die fachlichen Grundlagen erarbeitet, die mittels der neu geschaffenen Verbundberatung zwischen dem LKP und den jeweiligen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten der Praxis zugänglich gemacht werden sollen. Mit dem LKP pflegt der Verband seit jeher einen intensiven Kontakt.

Der Landesverband war stets bemüht, mit den Züchtern und den Vertriebsfirmen partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. Dies findet seinen Ausdruck darin, dass beide Marktpartner im Beirat des Landesverbandes vertreten sind In diesem Gremium werden seither alle anstehenden Fragen und Probleme, die von gegenseitigem Interesse sind, erörtert. Ebenso wird in der gemeinsamen Geschäftsstelle in München ein sehr partnerschaftliches Verhältnis zum Verband Bayerischer Pflanzenzüchter e.V. gehalten.

Auf überregionaler Ebene bringt sich der Landesverband in den Gremium des Bundesverbandes Deutscher Saatguterzeuger e.V. BDS ein, dessen Mitglied der Landesverband ist. Ebenso ist der Vorsitzende des Landesverbandes Mitglied im BDS-Vorstand, dem Leitungsgremium des Bundesverbandes. Im BDS-Fachausschuss Getreide werden wichtige Fragen der Erzeugung von Saatgetreide mit den übrigen Landesverbänden diskutiert. Hierzu zählt in letzter Zeit beispielsweise die Entwicklung eines Modells zur Ableitung der Saatgetreidegrundpreise von der Warenterminbörse Euronext (MATIF) in Paris.

Seit einiger Zeit bringt sich der Landesverband auch in bundesweiten Verbändegesprächen ein, in denen Züchter-, VO-Firmen- und Vermehrervertreter Fragen der Saatgetreideerzeugung verbandsübergreifend diskutieren und einen Meinungsaustausch pflegen.

Mitgliedschaft im Bezirksverband

Mitglieder des Landesverbandes sind die 8 Saatgetreide-Bezirksvereinigungen in Bayern:

  • SBV Oberbayern-Süd

  • SGV Oberbayern-Nord

  • SGV Niederbayern

  • SGV Oberpfalz

  • SGV Oberfranken

  • SGV Mittelfranken

  • SGV Unterfranken

  • SGV Schwaben

Die Saatgetreidevermehrer können Mitglied in einer regionalen Bezirksvereinigung werden. Durch ihre Mitgliedschaft in einer Bezirksvereinigung sind sie indirekt Mitglied des Landesverbandes Bayerischer Saatgetreideerzeuger-Vereinigungen e.V. und erhalten alle Informationen des Landesverbandes.

Die Mitgliedschaft kann durch eine Beitrittserklärung PDF-Dokument beim jeweiligen Bezirksverband von Ihnen als Saatgetreidevermehrer beantragt werden. Einfach ausfüllen und an die Bezirksvereinigung senden. Gerne können Sie die Beitrittserklärung auch an den Landesverband senden, wir leiten diese dann an den zuständigen Bezirksverband weiter. Die Rundschreiben erhalten Sie dann von Ihrem zuständigen Bezirksverband.

Bestandsmitglieder werden gebeten ihre Daten zu aktualisieren und das Stammdaten-Erfassungsbogen PDF-Dokument auszufüllen und an die Bezirksvereinigung oder den Landesverband per Email zurückschicken.